Freitag, 27. April 2007

26. Votes + Video: Deichkind

Glaubt man der Legende, so fußt die Existenz von Deichkind auf einem Fernseh-Bericht über Landschaftsbau. Dieser, so heißt es, animiert zwei junge Herren, Philipp und Malte, dazu, sich rappenderweise zusammen zu tun. Die bittere Erfahrung: Hip-Hop auf Platt kommt nicht so gut an. Zum Erfolg gehört einiges mehr. Philipp und Malte unterwerfen sich einem Imagewechsel. Zusätzlich zu Goldkettchen und Rastazöpfen bringen seit 1999 Buddy und sein Akkordeon internationales Flair ins Spiel. Komplett wird die Truppe jedoch erst durch den eher im Background agierenden Soundtüftler Sebi und DJ Phono, der die Crew bei Live-Auftritten unterstützt. Unüberhörbar stammen Deichkind, die Kai ununterbrochen zitierenderweise dem Contest beisteuert, aus dem hohen Norden. Eigentlich in der Gegend um Bergedorf ansässig, ziehen sie, um musikalisch etwas auf die Beine zu stellen, nach Hamburg. Die Anfänge dürfen getrost als "sehr steinig" in Erinnerung bleiben. Bei ihrem ersten Konzert werden sie noch mit Tomaten beschmissen. Da ihr Berufsleben ähnlich erfolglos verläuft, wenden sie sich trotzdem wieder der Musik zu. Mit ihrem ironischen Stil ecken Deichkind beim Publikum häufig an. Vor allem die Hip Hop-Szene macht es den drei MCs schwer, sich zu etablieren. Schon ihr Erscheinungsbild grenzt sie vom Gros der meisten Zuschauer ab, da sie ganz und gar nicht den typischen Rapper-Klischee mit Mütze und Kapuzenpulli entsprechen. Das ändert sich erst mit der zweiten Maxi "Kabeljau Inferno" ein wenig. Ihr Stil wird auch über die Grenzen der Hansestadt hinaus bekannt. Mit der erhöhten Popularität gestalten sich die Live-Auftritte zunehmend angenehmer. Ein richtiger Durchbruch erfolgt 2000 mit der Single-Auskopplung "Bon Voyage“. Den Refrain des Songs steuert Rapperin Nina bei. 2001 bleibt es ruhig um die Band, lediglich Tour-DJ Phono kehrt mit einem eigenen Longplayer auf die Showbühne zurück. 2002 steht dann endlich das zweite Album der Deichkinder in den Läden. "Noch 5 Minuten Mutti" glänzt mit allem, wofür Deichkind stehen: Die Texte, mal ernst, mal prollig, mal melancholisch, werden sämtlich mit einer großen Portion Humor und Ironie und mit reichlich Hörspiel-Skits kredenzt. Lange verschwinden die Kinder vom Deich danach in der Versenkung, bis sie im Februar 2005 bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest" mit dem recht elektronischen "Electric Superdance Band" antreten. Dem Publikum ist das gute Stück wohl ein wenig zu durchgedreht; die Nummer landet auf Platz 14. Doch den Auftritt in Silberanzügen, begleitet von schwabbel-bäuchigen Posaunisten, den wird so schnell niemand vergessen. Über dem zugehörigen Album brütet man ein gutes Jahr; Mitte Mai 2006 wird es auf die Hörerschaft losgelassen. Wie nach "Electric Superdance Band" zu erwarten war, hat die Produktion mit Hip Hop nichts mehr zu tun. "Aufstand Im Schlaraffenland" huldigt dem Synthesizer und birgt Elektro- und Disco-Pop, der seine Wurzeln unüberhörbar in den 80ern hat. Gründungsmitglied Malte hat der Truppe mittlerweile den Rücken gekehrt, was die anderen auf ihrem Kreuzzug wider den tierischen Ernst und die Konsumgesellschaft noch lange nicht stoppt.

http://www.deichkind.de/



Hier also das nächste Zwischenergebnis, nach der Wertung von Kai – Wieder gibt es eine neue Nummer 1 – um die Spitze ist ein richtiger Kampf entstanden! (Der Stern hinter dem Namen bedeutet, das derjenige schon bepunktet hat):


01. (02) CHRISSI W.* (Peter Licht – Wettentspannen) – 157 P.
02. (03) STEFFI* (Snow Patrol – Chasing Cars) – 154 P.

03. (01) ILKA* (Shout Out Louds – Please Please Please) – 154 P.
04. (04) JAN OLE* (Juliette & The Licks – I Never Got To Tell You What I Wanted To) – 145 P.
05. (06) PETER* (Virginia Jetzt! – Mehr Als Das) – 143 P.
06. (05) SEBASTIAN B.* (The Feeling – Strange) – 135 P.
07. (07) MARINA* (The Verve – Bittersweet Symphony) – 132 P.
08. (08) MATTHIAS* (Jan Delay – Feuer) – 130 P.
09. (09) OLLI* (The Wombats – Moving To New York) – 122 P.
10. (11) MANUEL* (+/- (Plus Minus) – Trapped Under Ice Floes – 118 P.

11. (10) KATI* (Gwen Stefani feat. Akon – The Sweet Escape) – 114 P.
12. (12) STEPHAN (Sia – Breathe Me) – 109 P.
13. (15) KAI* (Deichkind – Ich Betäube Mich) – 101 P.
14. (13) ANJA* (The Racounters – Broken Boy Soldier) – 94 P.
15. (14) MARION (Mono & Nikitaman – Solang Die Sonne Scheint) – 91 P.
16. (18) NASUF (DD64 – Der Anti-Beat) – 88 P.
17. (17) DIRK* (Waikiki Beach Bombers – Beach Bomb) – 87 P.
18. (20) MARCO (Mia. – Oder Nicht Oder Doch) – 83 P.
19. (21) SEBASTIAN S.* (Counting Crows – Accidentally In Love) – 78 P.
20. (16) MARTIN* (Frou Frou – Let Go) – 75 P.

21. (19) SUSANNE* (Yeah Yeah Yeahs – Gold Lion) – 73 P.
22. (22) MARC* (The Calling – Wherever You Will Go) – 70 P.
23. (23) ULRIKE* (Mobius Band – Multiply) – 64 P.
24. (24) CHRISTIANE (EMF – Unbelievable) – 63 P.
25. (25) ROBERT* (Devotchka – Till The End Of Time) – 62 P.
26. (27) MAIK (I Am X – Spit It Out) – 61 P.
27. (26) VOLKER (Della Reese – Whatever Lola Wants) – 58 P.
28. (28) KATHARINA* (Lambchop – Is A Woman) – 57 P.
29. (30) DENNIS (Ataxia – The Sides) – 51 P.
30. (29) TANJA (Helge Schneider – Wurstfachverkäuferin) – 46 P.
31. (31) INGO* (El*ke – Ich Mag Dich) – 44 P.
32. (32) JÖRG* (Conny Francis – Napoli) – 39 P.
33. (33) CHRISSI F. (Katie Melua – I Cried For You) – 38 P.
34. (34) BASTIAN* (Rhapsody – Unholy Warcry) – 33 P.
35. (37) BORIS (Goran Bregovich – Mesecina) – 31 P.
36. (35) JAN (Gentleman – Dem Gone) – 27 P.
37. (36) CHRISTIAN* (Patrick Wolf – Bluebells) – 26 P.
38. (38) JOSEF (Robert Tepper – No Easy Way) – 20 P.
39. (39) THOMAS (Danny Wilson – Aberdeen) – 18 P.
40. (40) HERMANN* (Monza – How Will I Know) – 5 P.
41. (41) FLORIAN (The Caramel Club - Mama Say Mama Sa) – 0 P.

Soweit also ersteinmal der momentane Zwischenstand.

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