Dienstag, 24. August 2010

01. AMON: The XX - Crystalized

GEWINNER: Platz 01 (179 Punkte):
The XX - Crystalized


Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die Londoner Punk-Formation X-Ray Spex, ansonsten ist die Liste der mit dem Buchstaben "X" beginnenden Popular-Bands eher schmal. Bei The XX stellt sich außerdem noch die Frage der korrekten Aussprache. The "Ex Ex" sei da die einzig richtige Wahl, erfährt man aus Bandkreisen.
Alleine die Ästhetik dieser zwei aufeinander folgenden Buchstaben soll es gewesen sein, die sofort alle beeindruckt habe, behaupten Oliver Sim (Gesang, Bass), Romy Madley Croft (Gesang, Gitarre), Baria Qureshi (Keyboards, Gitarre) und Jamie Smith (Beats), die sich hinter The XX verbergen. Somit führt auch der vermeintliche Namenslink zu der weiblichen Erbinformation XX ins Leere.
Das Quartett stammt aus Putney, einem Bezirk in Südwest-London. Dass die vier dort auf eine Schule gingen, die bereits in den Lebensläufen von Hot Chip-Mitgliedern und bei William Bevan aka Burial auftaucht, ist jedoch mehr Zufall als soundtechnischer Verweis.
Die Geburtsdaten der Jungs und Mädels datieren alle um das Jahr 1990, was angesichts der offensichtlichen Nähe zu 80er New Wave zumindest verwundert. Bereits im zarten Alter von 15 bringen The XX das Selbstvertrauen auf, ihre im Proberaum zusammen geschraubten Songs vor Londoner Publikum aufzuführen.
Richtig Fahrt nimmt der XX-Dampfer aber erst 2008 auf, als auch die Hypemaschine NME die Band als Konzerttipp listet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Band schon beim Young Turks-Label (Holy Fuck) untergekommen und grast ihr Song "Crystalised" (mit Aaliyahs "Hot Like Fire" als B-Seite) bereits hunderte Blogs und Online-Features ab.
Das Soundbild von The XX beherrschen filigrane Keyboard-Linien, die von beinahe zerbrechlichen Beats und dem Wechselgesang von Croft und Sim umhüllt werden. Diese Liebe zum Sublimen macht ihr Debütalbum "XX", das 2009 bei XL Recordings erscheint, zu einer aufsehenerregenden Veröffentlichung.
Die Tatsache, dass The XX neben Aaliyah auch den 80er Jahre-Song "Teardrop" von Womack & Womack coverten, entfacht in der Musikpresse eine heiße Diskussion um den möglichen R'n'B-Einfluss in den Soundkosmos der Band. Sample-Chef Smith, der auch das Debütalbum produzierte, tritt nebenher immer mal wieder als Remixer in Aktion (Magic Wands, "Warrior"). Auch der Ausstieg von Keyboarderin Qureshi Ende 2009 wegen Erschöpfung hält die Band nicht auf.

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