Montag, 21. September 2009

Anja K. - DEPECHE MODE - WRONG

DEPECHE MODE - WRONG
by Anja K.



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DEPECHE MODE:
Bis heute denkt Labelboss Daniel Miller gerne an den Tag zurück, an dem Depeche Mode, die er 1980 im Vorprogramm von Fad Gadget in London entdeckt hatte, am 18. Juni 1988 das riesige Rose Bowl Stadion in Pasadena (Kalifornien) mit 70.000 Zuschauern ausverkauften. Unter all den hippen Synthiebands wie Soft Cell, Human League und OMD hatte er nachweislich den Goldesel aller UK-New Wave-Elektroniker für Mute Records gesignt. Obwohl sich auch Dav Gahan, Andy Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke Anfang der 80er grässlich kleideten, holten sie doch aus ihren analogen Synthesizern Melodien heraus, die rasch Englands Interesse wecken sollten. Das "New Life" als Popstars schien aber schon 1981 beendet zu sein, als Songwriter Clarke abdankt. Der Tourstress. Keyboard-Blondie Martin Gore zeigt jedoch ungeahntes Kompositionstalent indem er den Trällerkanonen seines Vorgängers die nötige Spur Tiefgang in den Melodien folgen lässt. "Leave In Silence" von 1982 schwebt schon Welten über "Just Can't Get Enough". Bei "Construction Time Again" 1983 steigt Alan Wilder vom gebuchten Live-Musiker zum festen Bandmitglied auf und kommt damit pünktlich zur Erforschung der Sampling-Technik, die die Depeche-Songs jener Zeit prägt - der Song "Pipeline" besteht gar ausschließlich aus aneinander gereihten Samples. Diese später als Industrial-Phase bezeichnete Zeit führt das Quartett nach Berlin, wo die Hansa Studios mit Renommee und einem 56-Spuren-Mischpult locken. Gesamplet wird alles, was Geräusche erzeugt. Der Hit "People Are People", verdrängt am 26. April 1984 Alphavilles "Big In Japan" vom ersten Platz der deutschen Charts und wird fortan neben Queens "Radio Ga Ga" auf jeder Grillfete gegrölt. Mit dem Wirbel um die skandalträchtigen Lyrics in den Nachfolge-Hits "Master & Servant" (S&M) und "Blasphemous Rumours" (Gotteslästerung) füllen sich auch die Hallen der 84er Tour. Mit "Black Celebration", wie die beiden Vorgänger in Berlin produziert, offenbart die Band ihre düsterste Seite, die Single "Stripped" (siehe Video) zählt zu den stärksten Singles, die DM bis dato veröffentlichen. "Music For The Masses" zeigt eine Abkehr von früheren Sampling-Orgien hin zu organischeren Sounds. Das Album beschert der Band den Durchbruch in Amerika, ein Livealbum der "101"-Show und ein Video der Tour kommen in den Handel. Schließlich 1990, das Jahr der Welteroberung. Mancher ahnt es bereits, als sich Ende '89 der bluesy Riffklotz "Personal Jesus" in die Plattensammlung früherer Mode-Hasser einschleicht und zu einer der bestverkauftesten US-Singles ever wird. Das Album "Violator" plus "Enjoy The Silence" als Popsingle par excellence sorgen dafür, dass die Jungs in aller Welt vor ausverkauften Hütten spielen. Wie 1997 "Ultra" erscheinen konnte, nachdem Dave mit einem Selbstmordversuch und der Erfüllung sämtlicher Befürchtungen quasi untragbar wurde, bleibt ein Rätsel. Die Rückkehr beeindruckt durch düstere und minimale Elektronikklänge fernab von Bombast-Arrangements, einzig "Barrel Of A Gun" erinnert noch an DMs Gitarrenphase. 2001 gibt es die Band noch immer. Die Single "Dream On" steigt von Null auf Platz Eins der deutschen Charts ein. Nach einer Krisensitzung mit Chef-Songwriter Gore beruhigen sich die Gemüter wieder, und das Trio arbeitet 2005 und 2009 mit Produzent Ben Hillier an weiteren Studioalben. Die Begeisterung, die die Briten nach wie vor in der Öffentlichkeit auslösen, beschränkt sich dabei nicht auf neue Tonträger. Auch live zählen Depeche Mode längst zu den Big Playern des Geschäfts und erreichen im Jahr 2009 mehr Menschen als zu ihrer kommerziellten Hochphase 1990.


Voting von Anja K.:

01. (04) NICI – Sam Sparro – Black & Gold 128 P. (+ 15 P.)
02. (01) CHRISTIAN - The Ballet – In My Head 124 P.
03. (03) ALENA – The Wombats – Let’s dance to Joy Division 121 P. (+ 8 P.)
04. (02) ILKA - Eskimo Joe – How Does It Feel 113 P.
05. (05) MANUEL - The Third Degree – Mercy 111 P. (+ 1 P.)
06. (06) PIET – Glasvegas – Geraldine 105 P.
07. (09) GUIDO – Del Amitri – Driving with the breaks on 104 P. (+ 13 P.)
08. (07) OLLI - Idiotlights – Nothing 96 P.
09. (08) ROBERT – Young Love – Find A New Way 96 P. (+ 4 P.)
10. (12) MARC B. – The Virgins – She’s expensive 86 P. (+ 9 P.)

11. (11) SUSANNE – Stereophonics – Dakota 81 P. (+ 2 P.)
12. (10) GOLDIE – Alexander Marcus – 1,2,3 80 P.
13. (13) ULLI – The Futureheads – The Beginnig of the Twist 71 P.
14. (14) MAIKE - Motorpsycho – Big Surprise 70 P.
15. (21) MAIK – Jem – Yellow 67 P. (+ 11 P.)
16. (15) CHRISSI F. – Alanis Morissette – Moratorium 67 P. (+ 3 P.)
17. (26) ANJA K. – Depeche Mode – Wrong 66 P. (+ 17 P.)
18. (16) MARTIN W. – Tegan & Sara – Take Me Anywhere 64 P.
19. (24) KATJA – Boss Hoss – Yee Haw! 64 P. (+ 10 P.)
20. (17) MARC R. – Deichkind – Arbeit nervt 60 P.

21. (18) STEPHAN – Mando Diao – Give me Fire 58 P.
22. (19) KATHARINA – I am Kloot – Avenue Of Hope 58 P.
23. (28) BJÖRN – Raphael Saadiq – 100 Yard Dash 58 P. (+ 12 P.)
24. (20) ANNABELL – The Sounds – Ego 57 P.
25. (25) MALTE – Portishead – Magic Doors 56 P. (+ 5 P.)
26. (22) MARTIN R. - Natalie Renoir & Dj Leao - It's So Easy 54 P.
27. (23) MELANIE – Jaguar Love – Highways of Gold 54 P.
28. (27) MARVIN - Peter Fox feat. K.I.Z. – Fieber 52 P. (+ 6 P.)
29. (31) KATI - Okkervil River - Lost Coastlines 48P. (+ 7 P.)
30. (29) SARA – Mando Diao – The Band 46 P.
31. (30) KAI – The Cure – Fire in Cairo 44 P.
32. (32) OLLI S. – Frankmusik – Gotta Boyfriend 39 P.
33. (33) BASTIAN – Feuerschwanz – Der geile Prinz 38 P.
34. (34) DIRK - Captain Planet – Wespenstich 37 P.
35. (35) VOLKER - Billie Holiday – You’re My Thrill 36 P.
36. (36) CHRISTIANE – K.D. Lang – Hallelujah 34 P.
37. (37) RENA – Rudenko – Everybody 31 P.
38. (38) INGO - Yelle - A Cause Des Garçons 30 P.
39. (39) MATTHIAS – Nosie Katzmann - Mr. Vain 28 P.
40. (40) ANJA G. – Uschi Blum – Sklavin der Liebe 24 P.
41. (41) LARS Napalm Death – The Kill 18 P.
42. (42) SAMANTHA – Coppelius – Operation 17 P.
43. (43) DENNIS – Todd Lundgren – Can we still be Friends 15 P.

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