Montag, 21. April 2008

9. Voting: "MIA. - Tanz Der Moleküle"

Es ist vollbracht... Alle Songs sind ausreichend gehört, einige für gut befunden, andere nicht. Und jetzt geht es an die Punkte. In diesem Jahr - in der Reihenfolge der CDs - wird es hier täglich eine Wertung, die daraus resultierende Reihenfolge, ein paar Infos und ein Video eines anderen Songs zum abgegebenen Künstler geben (schließlich soll man ja bei diesem Wettbewerb neue Musik kennenlernen!). Links in der Liste findet Ihr ältere Votings. Kommentare von Euch natürlich erlaubt - nein - sogar erwünscht. Weiter geht’s:

Für die einen musikalische Grausamkeit, für die anderen das beste der deutschen Musikszene: MIA., schon zum zweiten Mal in diesem Jahr dabei, gründeten sich 1997 in Berlin als Schülerband. Mieze und Andi Ross, die gemeinsam das John-Lennon-Gymnasium in Berlin besuchten, wurden von ihrer Mitschülerin Sarah Kuttner an Robert Schütze und Ingo Puls vermittelt. Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Hannes Schulze gründete man eine Musikgruppe und durchlief mehrere Namensänderungen. Der heutige Name MIA. leitet sich vom früheren Bandnamen Me In Affairs ab, heute assoziiert die Gruppe das Kürzel mit anderen Dingen, darunter Musik ist Alles. Eine „korrekte“ Übersetzung des Bandnamens gibt es nicht. Seit 1998 arbeiten MIA. mit dem damals neu gegründeten Musiklabel R.O.T. zusammen, das auch ihr Management stellt. 1999 schaffte die Band über das Major-Label BMG die Veröffentlichung der Single Sugar My Skin, die zum offiziellen Lied zur YOU-Jugendmesse (ebenfalls 1999) wurde. Die grundsätzlich unterschiedlichen Vorstellungen führten aber zur schnellen Trennung vom BMG. Die Band tourte intensiv und brachte 2001 die von R.O.T. selbst verlegte und nur in geringer Stückzahl produzierte Single Factory City raus. Der Elektropunk-Remix von Produzent Nhoah wurde ein großer Erfolg in der Clubszene und so werden MIA. seit Anfang 2002 von ihrem neuen Major-Label Sony Music als Teil einer Generation neuer Berliner Popmusik-Gruppen als Elektropunk-Band vermarktet. Im Vorfeld verließ Schulze die Band (mittlerweile spielt er bei Engerling und Mitch Ryder) und per Zeitungsannonce wurde später Gunnar Spies als neuer Schlagzeuger entdeckt. Auf dem ersten Album, Hieb und StichFEST spielte aber teilweise Staab, der Manager der Gruppe und Mitbesitzer des Labels R.O.T., das Schlagzeug ein. Die Videoclips zu den folgenden Veröffentlichungen werden bei MTV und VIVA gespielt, ein Bericht über die Gruppe lief sogar in den Tagesthemen. Die Reaktionen schwanken zwischen vollkommener Begeisterung für die Live-Talente der Band und totaler Ablehnung wegen der als zu schrill und zu übertrieben empfundenen Selbstdarstellung, gerade von Frontfrau Mieze. Kritik aus dem linken Spektrum erntete die Gruppe seit September 2003 für Zeilen im Stück “Was es ist“ (siehe Video), in denen unter symbolischer Nennung der Farben Schwarz, Rot und Gelb ein neuer Umgang mit der deutschen Identität besungen wird, für Promotionfotos, auf denen die Farben Schwarz, Rot und Gelb bewusst verwendet wurden, sowie für die Begründung, „die schwere Bedeutung der deutschen Farben neu zu belegen“. Hintergrund von “Was es ist“ war das Kunstprojekt ANGEFANGEN, ausgehend von R.O.T., dem Label der Gruppe. Produzent und Labelmitbesitzer Nhoah gab an, damit Anreize geben zu wollen, die „positive Energie“, die während der Demonstrationen gegen den Irak Krieg zum Ausdruck kam, in einen selbst- und wertebewussten Umgang mit deutscher Politik und Gesellschaft weiterzutragen. Das Projekt ANGEFANGEN hatte das Hauptziel, die Werte Respekt, Toleranz, Liebe und Mut zu diskutieren und zu etablieren, machte dies aber zunächst an einer Neupositionierung einer deutschen Identität fest. Die Bandmitglieder beanspruchen übrigens eine grundsätzlich linkspolitische Haltung für sich. Am 19. März 2004 nahmen MIA. an der Deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2004 mit dem Titel “Hungriges Herz“ teil, sie konnten sich jedoch nicht für das Finale qualifizieren. Im gleichen Jahr erhielt die Gruppe die Goldene Stimmgabel als beste Shootingstar Gruppe weiblich. Im Mai 2006 stieg die Single Tanz der Moleküle, das NICIs Zugpferd in diesem Jahr ist, in die Top 20 der deutschen Charts ein und ist die bis dahin erfolgreichste Single der Bandgeschichte. Mit diesem Titel schafft die Gruppe erstmals auch Kritiker für ihre Musik zu begeistern und so hält sich der Song ganze 33 (!) Wochen in den deutschen Top 100. Das wenig später veröffentlichte Album Zirkus erreichte auf Anhieb Platz 2 der deutschen Albumcharts. Am 9. Februar 2007 haben MIA. das Gastgeberland Berlin beim Bundesvision Song Contest mit ihrem Lied Zirkus vertreten und den vierten Platz erreicht. Während eines Auftritts in Bonn am 19. April 2008 spielte die Band erstmals das Lied "Mein Freund". Der Titel soll die Vorabsingle für ein viertes Album werden, das im Sommer 2008 erscheint. Man darf also gespannt sein...


9. Voting:

(01) 01. GOLDIE (Kate Nash – Mouthwash) – 92 P. (+ 13 P.)
(04) 02. STEPHAN (Gossip – Careless Whisper) – 82 P. (+ 15 P.)
(02) 03. MARCO A. (Lykke Li – I’m Good, I’m Gone) – 72 P.
(03) 04. KATHARINA (Athlete – The Outsiders) – 70 P. (+ 3 P.)
(05) 05. MANUEL (Slut – If I Had A Heart) – 59 P. (+ 1 P.)
(08) 06. ALEX (Adele – Right As Rain) - 59 P. (+ 12 P.)
(06) 07. KATI (The More Assured – All In Your Head) – 58 P.
(07) 08. PETER (Wir Sind Helden – Wenn Dein Herz Zu Schlagen Aufhört) – 56 P. (+ 5 P.)
(13) 09. NICI (Mia. – Tanz Der Moleküle) - 42 P. (+ 17 P.)
(11) 10. MALTE (Röyksopp - What Else Is There) – 41 P. (+ 8 P.)


(09) 11. MARC B. (I’m From Barcelona – Treehouse) – 39 P.
(12) 12. OLLI (Jack Peñate - Have I Been A Fool) – 36 P. (+ 6 P.)
(10) 13. BJÖRN (Vampire Weekend – A-Punk) - 35 P.
(18) 14. ANJA (Stefanie Heinzmann – My Man Is A Mean Man) - 32 P. (+ 9 P.)
(14) 15. MARTIN (Mute Math – Chaos) 25 P.
(15) 16. MAIK (Red Hot Chili Peppers – Hard To Concentrate) - 24 P.
(16) 17. CHRISTIAN (Kleerup feat. Robyn – With Every Heartbeat) - 24 P.
(17) 18. ULLI (Hot Chip – Over & Over) – 23 P.
(19) 19. CHRISSY W. (Keane – Under Pressure) - 22 P.
(29) 20. VOLKER (Duffy – Mercy) - 21 P. (+ 11 P.)

(20) 21. KAI (Ennio Morricone - Il Mio Nome È Nessuno) – 20 P.
(21) 22. ILKA (The Coral – Dreaming Of You) – 20 P.
(22) 23. RENA (Nelly Furtado – Crazy) – 19 P.
(32) 24. MARINA (Placebo – Every You Every Me) - 18 P. (+ 10 P.)
(23) 25. JENS (Glen Hensard – Say It To Me Now) - 17 P.
(24) 26. SEBASTIAN (Orson – Bright Idea) 15 P.
(26) 27. MATTHIAS (Fettes Brot – Bettina) - 13 P. (+ 2 P.)
(25) 28. GUIDO (Eartha Kidd – Just An Old Fashioned Girl) - 13 P.
(27) 29. SUSANNE (Bush – The Chemical Between Us) - 11 P.
(28) 30. INGO (Unkle feat. Gavin Clark – Broken) - 10 P.
(30) 31. MARC (IFA Wartburg - Agrarwissenschaft Im Dienste Des Sozialismus) – 9 P.
(31) 32. SARA (Hard-Fi – Tied Up To Tight) - 8 P.
(---) 33. KATJA (Mark Ronson fest. Lily Allen – Oh My God) - 7 P. (+ 7 P.)
(33) 34. DIRK (A Wilhelm Scream - I Wipe My Ass With Showbiz) - 5 P.
(34) 35. CHRISSY F. (Kylie – Love Is The Drug) - 4 P.
(---) 36. CHRISTIANE (The B52´s – Good Stuff) - 4 P. (+ 4 P.)
(35) 37. BASTIAN (Joint Venture – Hank starb an ´ner Überdosis Hasch) - 2 P.

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