Donnerstag, 22. Juli 2010

15. GOLDIE: Jamie Cullum - I´m All Over It

15. Platz (124 Punkte):
JAMIE CULLUM - I´M ALL OVER IT


Die Zeitungen beschreiben ihn im Jahr 2004 mit Superlativen wie "Robbie Williams oder auch David Beckham des Jazz". Das Major-Debüt "Twentysomething" verkauft sich in seiner Heimat England so schnell und so häufig wie keine andere Jazz-CD zuvor und steigt bis auf Platz 5 der Pop-Album-Charts. Wahrlich genug Gründe, den jungen Crooner genauer zu durchleuchten.
Jamie Cullum wächst in einem mulikulturellen (Mutter aus Burma, Vater aus Jerusalem) Umfeld auf. Seine Eltern spielen zusammen mit Großvater und Onkel in der Cover-Band 'The Impacts'. Dort sammelt Jamie erste Erfahrungen als Mann am Klavier. Genervt vom Übungsaufwand hängt er das Tastenspiel aber schnell wieder an den Nagel, um sich der elektrischen Gitarre zu nähern. Ziel: Eddie van Halens Solo auf Michael Jacksonss "Thriller". Zu diesem Zeitpunkt ist Jamie 13 Jahre.
Seine weitere musikalische Sozialisation übernimmt neben Vorbildern wie Nirvana und Soundgarden ebenso die ausführliche Jazzplattensammlung seiner Olds. Angefixt von Oscar Petersons Klavierbehandlung wechselt er sein Instrument abermals und sitzt sich fortan den Po auf dem Klavierhocker platt. In seiner jugendlichen Leichtigkeit steigt er schließlich bei den Jazz-Veteranen der Oxford-Szene ein, um in ihrer Rentnerband den Jazz zu verinnerlichen. Die Universitäts-Jahre verbringt Jamie mit intensiven Studien über englische Literatur und Film. Seine selbstgedrehten Celluloids untermalt er natürlich mit der eigenen Musik. Nebenher spielt er in Clubs, Bars, Hotels, Hochzeiten und auf Kreuzfahrtschiffen, um sich mit musikalischen Gelegenheitsgeschäften seinen Unterhalt zu verdienen. Mit diesem Geld finanziert er sein erstes, selbst produziertes Album "Heard It All Before", das er auf eigenen Konzerten erfolgreich verdealt. Der Nachfolger "Pointless Nostalgic" (u.a. mit einem Cover von Radioheads "High And Dry") wird bereits beim Indie-Label Candid veröffentlicht und fällt dem jazzverliebten TV-Moderator Michael Parkinson in die Hände. Seine Samstag-Abend-Show markiert den Wendepunkt seiner Karriere. Parkinson lädt Cullum so oft in seine Show ein, bis sich schließlich zwei Major-Labels um den Crooner balgen. Universal geht als Sieger hervor und produziert das Erfolgsalbum "Twentysomething". Anspruch und Unterhaltung gehen bei Jamie Cullum eine geglückte Ehe ein. Es gelingt ihm mühelos, Jazz und Pop unter einem äußerst gut sitzenden Hut zu vereinen. 2005 wird dann “Catching Tales“ veröffentlicht, bevor Jamie Cullum 2009 mit “The Pursuit“ und den Hitsingles “I’m All Over It“ und dem Rihanna-Cover “Don´t Stop The Music“ seinen bisher größten Erfolg feiern darf.
In den richtigen Händen bedeutet sogar die Vereinbarkeit von Rihanna- und Cole Porter-Songs kein Ding der Unmöglichkeit.



Kleiner Bonus:


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